Norwegen - die Mitte
Flåmtal:
mit der Bahn und???
Samstag, 14. Mai 2016
Wenn man die Menge der möglichen Touristen an der Größe des Busparkplatzes einschätzen kann, dann muss die Flåmstalbahn ein touristisches Großereignis sein. Zum Glück ist noch keine Hauptsaison und es stehen auch nur 4 Busse auf dem Parkplatz, der für geschätzte 40 locker Raum bietet.
Wir wollen aber garnicht von hier aus starten, sondern erst zwei Stationen später zusteigen.
So hält der Zug extra wegen uns nochmal in Håreina. Mit dem Bau der Strecke wurde 1923 begonnen. Sie verbindet die Strecke Oslo - Bergen auf 866 Meter über dem Meer mit dem Aurlandfjord auf Meeresspiegelhöhe. Diese Höhe überwindet der Zug auf einer Strecke von 20 Kilometern auf Normalspur ohne Zahnradhilfe. Nach 20 Jahren Bauzeit war die Strecke betriebsbereit.
Fotostopp unterwegs am Kjosfossen.
Wir steigen schon eine Station vor der Endstation aus, denn wir wollen nicht mit der Bahn zurück, sondern zu Fuß gehen und das schönste Stück des Weges soll hier beginnen.
Aber das schaut garnicht gut aus. Der Winter ist noch da und ans Schnee schippen denkt hier oben wohl keiner. Der Erste, den wir nach dem Weg fragen meint, dass man wohl erst in zwei bis drei Wochen laufen könne, selbst mit Schneeschuhen wäre es jetzt keine gute Idee.
Zum Glück holen wir noch eine Zweitmeinung ein. Die Frau mustert unsere Schuhe und meint dann, dass der erste Teil der Strecke wohl der schlimmste wäre. Falls wir durch den Schnee richtig nass würden, erreichen wir nach sieben Kilometern den nächsten Bahnhof und könnten den Rest mit der Bahn zurückfahren. Na das macht Mut!
Und wie war es dann wirklich? Die Kälte der letzten Nächte hat den Schnee wieder relativ fest werden lassen. So sind wir nur ganz selten tief eingesunken. Ein paar Tage später hätten wir tatsächlich ganz einfach hinunterlaufen können, denn bis auf einige hundert Meter hat sich schon der Bagger aus dem Tal durch den Schnee nach oben gearbeitet.
Dann werden wir die letzten 17 Kilometer bis zum Wohnmobil
auch noch schaffen.
Am Hang sehen wir immer wieder die Eisenbahntrasse und hören das Pfeiffen der Lok.
Sonst begleitet uns hauptsächlich das Rauschen der Wasserfälle
und dem was sich aus den Wasserfällen am Talgrund zusammensammelt und dem Meer entgegenfließt.
Tunnel wurden übrigens nicht nur für die Bahn gegraben. An einer Stelle wurde sogar eines für den Fluss gebaut,
ein weiters für die Baustraße. Die Wanderarbeiter haben für einen Meter Eisenbahntunnel bis zu einen Monat lang gegraben - Handarbeit.
Wir haben mittlerweile wieder das Frühlingsniveau erreicht.
Der Bagger scheint des Norwegers liebstes Spielzeug.
Schon beinahe wieder Fjordhöhe.
Hier unten gibt es wieder eine Reihe Bauernhöfe.
Der Rjondafossen - 140 Meter freier Fall.
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