Portugal: Lissabon
Regen und Nebel:
Lissabon in der Warteschleife
Dienstag, 9. Februar 2016
Wer mit dem Schiff nach Lissabon kommt, fährt den Tejo hinauf und kommt am Turm von Belém vorbei. Der stand noch vor dem großen Erdbeben mitten in der Flussmündung. Das Erdbeben 1755 veränderte allerdings den Flusslauf und weitere Aufschüttungen haben den Turm heute bis nahe an die Uferlinie rücken lassen.
Kurz darauf folgt das Denkmal der Entdecker.
Errichtet 1960 zum 500. Todestag Heinrich des Seefahrers.
Hier findet sich alles, was während der Entdeckerzeit Rang und Namen hatte.
Die Seefahrer nahmen auf ihre Expeditionen Steinsäulen mit, die dann in den entdeckten Ländern aufgestellt wurden, um den Besitzanspruch für die portugiesische Krone deutlich zu machen.
Im Norden und Osten des Landes lag das feindliche Spanien, Portugal konzentrierte sich also bei der Ausbreitung seiner Macht auf die Ozeane.
Im 15. Jahrhundert begann das goldene Zeitalter für Portugal. 1415 gründete Dom Henrique seine Seefahrerschule. Im Laufe der nächsten Jahrzehnte sicherte man sich Kolonien und Handelsstützpunkte in Afrika,
Amerika, Indien und Südostasien - wohin der Wind die Seegel brachte.
Mittwoch, 10. Februar 2016.
Der Morgen ist grau, verregnet und lädt offen gesagt nicht zu einem Stadtbummel durch Lissabon ein. Auch der Wetterbericht stellt für die kommenden Tage keine Besserung in Aussicht.
Der Übernachtungsplatz zwischen der Vorortbahnlinie, einer Straße und dem Tejo war nicht gerade traumhaft ruhig und so beschließen wir, zunächst einmal für ein paar Tage eine Warteschleife über der östlich gelegenen Halbinsel zu drehen. Irgendwann muss die Sonne ja wieder zurückkehren.
Heute allerdings nicht. Am Schlafplatz am Kap Raso hören wir nur das beruhigende Rauschen der riesigen Wellen. Er liegt genau zwischen zwei Leuchtfeuern.
Der Leuchtturm von Kap Raso, der doch eigentlich hätte so viel pompöser ausfallen sollen.
Der geplante Turm ist dann aber dem Rotstrich zum Opfer gefallen und so wurde 1893 nur eine abgespeckte Version gebaut. Den heutigen Turm hat man genau genommen sogar erst viel später gebaut. Der damalige Leuchtturmwärter musste jeden Abend die Lampe aus seinem Haus vor das Fenster schieben. Die Lampe war auf einem Wagen montiert, der auf Schienen bewegt werden konnte.
Erst 1915 wurde dann der 13 Meter hohe Turm gebaut und seit 1984 funktioniert das Leuchtfeuer automatisch.
Auf der anderen Seite, nur 7 Kilometer entfernt, strahlt der Leuchtturm am Cabo da Roca vom westlichsten Punkt des europäischen Festlandes.
... und weiter
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