Spanien: Andalusien
glanzvolle Geschichte:
Córdoba am Guadalquivir
Sonntag, 20. Dezember 2015
Schlafplatz mitten in der Großstadt Córdoba - neben Granada und Sevilla eine der andalusischen "großen Drei".
Nachdem sich die Bewohner schon 206 vor Christus dem Feldzug der Karthager gegen Rom anschließen und mit diesem scheiterten, wurde Córdoba prompt von den Römern erobert und zur Hauptstadt der römischen Provinz Hispania Ulterior gemacht.
Kaiser Augustus ließ an dieser Stelle eine Brücke über den Rio Guadalquivir bauen, die seither aber natürlich reichlich umgebaut wurde.
An anderer Stelle erinnern die Reste eines römischen Tempels an die damaligen Besatzer.
Nach den Römern kamen die Westgoten und 711 eroberten die Mauren das Gebeit. Córdoba wurde Teil des riesigen arabischen Reiches.
Die Stadt erblühte und erreichte ihren Höhepunkt, als sich 929 ihr Herrscher Ahd ar Rahman III zum Kalifen und Nachfolger Mohammeds erklärte. Das damalige Corthoba war die größte Stadt Europas, es gab über 300 Moscheen, 80000 Werkstätten und Geschäfte und 50 Krankenhäuser.
Der Herrscher ließ aber auch Christen und Juden ihre Religion ausüben und so ergänzte sich das Wissen dreier Religionen und Kulturkreise.
An der Stelle der riesigen Moschee standen früher ein römischer Janustempel und dann ein christliches Gotteshaus. Während der islamischen Epoche in Andalusien wurde an Stelle der Basilika San Vincente eine Moschee errichtet, die zum wichtigsten Bauwerk des westlichen Islam werden sollte.
Zunächst teilte man sich aber mit den Christen ein Gotteshaus. Christen und Muslime beteten ein halbes Jahrhundert lang unter einem Dach. Dann kaufte der maurische Herrscher den Christen ihren Teil des Gotteshauses ab, um die damals größte Moschee der Welt zu errichten.
1236 wurde Cordoba von den Christen zurückerobert. Die mittelalterliche christliche Weltenlehre, Inquisition und die Vertreibung von Mauren und Juden ließen den Glanz der Stadt verblassen, Córdoba wurde zur Provinzstadt.
Die christlichen Rückeroberer Córdobas haben die Moschee nur wenig angetastet. Zwar wollten die hohen Kirchenherren schon immer eine christliche Kirche in der Mezquita errichten, die Stadtverwaltung hatte sich aber gegen ein solches Projekt zur Wehr gestellt und eventuellen Handwerkern mit der Todesstrafe gedroht.
Erst im 16. Jahrhundert fanden die christlichen Bauherren im damals noch unerfahrenen Karl V, Kaiser von Spanien einen Unterstützer ihrer Ideen.
Man setzte ins Zentrum der Mosche eine christliche Kathedrale.
Die Kirchenführer waren zufrieden,
Karl V erkannte beim Anblick des fertigen Umbaus, dass seine Entscheidung ein Fehler gewesen war,
aber da war es freilich bereits zu spät.
Von mehr als 900 Säülen
sind nach dem Umbau immerhin 856 übrig geblieben.
Der schlichten Moschee wurde eine prunkvoll überladene Kathedrale eingepflanzt, die man auch an jeder anderen Stelle der Stadt errichten hätte können.
Soweit die Geschichte. Heute geht es durchaus beschaulicher zu.
Winterbedingt sind nur wenige Touristen anwesend,
die Straßen sind weihnachtlich geschmückt.
Weihnachtssterne sind das Dekoelement Nummer eins in Córdoba.
Na ja, nicht jeder mag Weihnachtssterne.
... und weiter
durch den Süden von Spanien:
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