Irland: West
Wild Atlantic Way
Kylemore:
Traumschloss am See
mit bewegter Geschichte
Samstag, 3. Oktober 2015
Als Mitchell Henry und seine Braut Margaret während ihrer Flitterwochen 1850 die Westküste Irlands besuchten, gefiel Margaret Connemara so gut, dass ihr Mann hier ein großes Anwesen erwarb und ein Schloss für seine Frau bauen ließ.
Er konnte es sich leisten, kam aus einer Großindustriellenfamilie und hatte den nötigen Pioniergeist in dieser rauhen Gegend seinen 150 Landpächtern lebenswerte Bedingungen und ein Auskommen zu sichern.
Doch zunächst schauen wir mal ins Schloss selbst.
Nicht alles ist mehr so, wie Mr Henry das bauen ließ. Die nachfolgenden Eigentümer haben kräftig an der Innenarchitektur gefeilt.
Die Henrys hatten neun Kinder
und in den heiligen Hallen
war sicher immer einiges los.
Der Hausherr war sehr innovativ. Er stellte zum Beispiel Gas- und Kerzenbeleuchtung auf elektrisches Licht um, wobei er den See oberhalb des Hauses zur Stromgewinnung nutzte und das bereits 1893. Aus 400 Pfund Kosten für die Beleuchtung pro Jahr wurden 10 für die Instandhaltung des kleinen Kraftwerks.
Aber auch für seine Pächter und den Ort Connemara tat er einiges. Er zahlte überdurchschnittlichen Lohn, senkte in schlechten Zeiten die Pacht, errichtete eine Schule für die Kinder und ließ einen Dorfbrunnen bauen.
Bemerkenswert ist die Glassteuer, die man damals entrichten musste, sobald ein Fenster im Haus verbaut war.
Die meisten Familien konnten sich diese Steuer nicht leisten. Mr Henry konnte seine Bauern davon überzeugen, im zu erlauben, Fenster einbauen zu lassen, so dass frische Luft und Licht in die Häuser gelangen konnte.
Er ließ einen viktorianischen Mauergarten errichten, der zum Teil als Küchengarten gestaltet war. Es gab 21 Gewächshäuser, die durch ein Rohrsystem beheizt wurden.
Der Chefgärtner war ein angesehener Mann und hatte dieses schicke Domizil
mit Aussicht über sein Reich.
Arbeitsplatz am Fenster.
In der Küche.
Mr Henrys Frau erkrankte bei einem Ägyptenurlaub und verstarb schon nach 16 Tagen im Alter von 45 Jahren.
Er ließ ihr auf Kylemore ein Mausoleum errichten und diese neugotische Kirche.
Später übernahmen Benediktinerinnen aus Belgien das Schloss und die Kirche und führten das Anwesen als Abtei weiter.
Bis 2010 leiteten die Nonnen hier auch ein angesehenes Mädcheninternat.
Die Benediktinerinnen sind immer noch hier,
das Anwesen ist mittlerweile aber ein gut funktionierender und organisierter Touristenmagnet.
... und weiter auf dem
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